Folter Records
☠ 2022 ☠
Anachoret – ein Soloprojekt mit Rückzug ins Einsiedlerleben? Keineswegs! Im Februar dieses Jahres veröffentlichte K.C., der sein Projekt bereits 2011 startete, das erste Full-Length-Album nach einer Reihe vorausgegangener Mini-Releases. Insgesamt gibt es also erheblich mehr interessanter Musik von Anachoret zu entdecken, doch das aktuelle Album „Syndrom“ ist bis dato das stärkste Werk des musikalischen Eremiten. Es beinhaltet sehr kraftvolle und schöne atmosphärische und klangreiche Momentaufnahmen, traurig-melancholische Songs im Wechsel mit harten und energischen und trotzdem sensiblen Szenarien, kombiniert mit dem Schwermut des Winters und dem passionierten Drang nach Freiheit.
„Syndrom“ klopft eine ordentliche Bandbreite an Emotionen ab. Depressive, inbrünstige Welten mit vollmundigem Sound und intensiver Melodik, die sich vereinzelt zu richtigen Gänsehaut-Momenten zuspitzt. Dabei spiele ich in besonderem Maße auf „Winter“ und „Freiheit“ an, da beide Songs ein salbungsvolles Repertoire an den Tag legen. „Freiheit“ beeindruckt mich ganz speziell, „Freiheit“ ergreift mich mit Erstaunen und Begeisterung. Der „Winter“ hat mich mit seiner schweren Tragik und einem Thrill gepackt, der mir passageres Herzrasen verpasst. Beide Stücke sind stark und ergreifend! Das Album bietet im Kontrast dazu sanfte Melodien und klar strukturierte, unverwaschene Tonkunst sowie klangvolle Harmonien, die fein nuanciert herauszuhören sind. Aber auch einige ruhige instrumentale Perspektivenwechsel und sirenenartige Gitarrensounds. Tief-traurig trägt es einen mit seiner düsteren Strahlkraft in eine tosende Gischt aus Schmerz und rasend tiefem, atmosphärischem Gewitter. Und obwohl mein Augenmerk primär auf den letzten beiden Songs liegt, kann ich „Syndrom“ jedem nur wärmstens ans Herz legen!
☠ Tracklist ☠
1. Chasing the Night Sky
2. Home
3. Das Meer in deinen Augen
4. Grace of Decay
5. Winter
6. Freiheit