FB 1964 - Seven Deadly Sins

FB 1964 – Seven Deadly Sins

Bornkamp Records / Guma Records
2024

„Seven Deadly Sins“, das neue Album des Bandprojekts FB 1964, bietet eine ziemlich mitreißende Mischung aus traditionellem Heavy Metal, Power Metal und Doom. Wenn man weiß, dass kein Geringerer als die Legende David DeFeis von Virgin Steele auf dem gleichbetitelten Track vom 2016er Album „Störtebeker“ ein Gastspiel gab, wird einem sofort klar, wohin die Reise auch diesmal wieder geht: Epischer, leidenschaftlich dargebotener Stahl in reinster destillierter Form. Das neue Album ist sowohl musikalisch als auch konzeptionell ambitioniert und nimmt den Zuhörer auf eine Reise durch die sieben Todsünden, wobei man hörbar versucht, sich der jeweiligen Thematik songdienlich anzunähern. Der kombinierte männliche und weibliche Gesang ist ein spannendes Stilmittel und hilft dabei, die Stimmungen variabel zu gestalten.

Die Gitarrenarbeit ist markant und virtuos, die Soli jederzeit geschmackvoll. Oft werden Doom-artige schwere Riffs mit schnellen, aggressiven Parts oder gar ruhigeren, introspektiven Passagen, wie z. B. bei „Greed“, kontrastiert. Besonders hervorzuheben ist meiner Meinung nach der Opener „Pride“, der mit ausgesprochen hypnotischen sowie schleppenden Riffs inklusive teils psychedelischer Doom-Atmosphäre aufwartet, die sich immer wieder mit schnelleren Ausbrüchen abwechselt. Der fantastische weibliche Gesang gibt dem Ganzen noch eine folkige Note à la Grendel’s Syster, vor allem im genial hymnischen Refrain – definitiv mein Favorit des Albums! Daneben überzeugt noch „Envy“ mit herrlichen Solitude-Aeturnus-Vibes, während „Gluttony“ eine zur Thematik durchaus sehr passende punkig-folkige Note aufweist.

„Seven Deadly Sins“ von FB 1964 ist ein überaus kraftvolles und anspruchsvolles Album, hervorragend und kantig produziert. Zwar sind nicht alle Songs auf gleichem Niveau wie die genannten Highlights (insbesondere „Wrath“ bleibt melodisch etwas blass), aber man darf konstatieren, dass es der Band sehr gut gelungen ist, das klassische Thema der sieben Todsünden auf innovative Weise zu bearbeiten und dabei auf ganzer Linie zu überzeugen. Darüber hinaus unterstützt man mit dem Kauf noch eine noble Sache: Bandkopf Frank Badenhop setzt sich seit Jahrzehnten für den Regenwald ein, wobei die Erlöse seines Bandprojekts diesem Herzensanliegen zugutekommen.

Tracklist
1. Pride
2. Greed
3. Lust
4. Wrath
5. Gluttony
6. Envy
7. Sloth

Geschrieben von Benni am 6. Dezember 2024