Trollmusic
☠ 2021 ☠
Die Könige von Asgard reiten erneut in die Schlacht und das zum zweiten Mal unter der Flagge des wahrhaft berüchtigten Trollmusic-Labels. Und eines kann schon mit Gewissheit gesagt werden: Hier werden Köpfe rollen! Denn dazu sind die acht Songs des Albums, die – vom ruhigen und stimmungsvollen, aus Keyboard und Rabengekrächze bestehenden Outro mal abgesehen – zumeist in einem sehr ordentlich ziehenden Mid-Tempo durchgewalzt sind, vollends prädestiniert. Dabei besitzen sie eine enorme Durchschlagkraft, so mächtig wie die Bolzen einer Armbrust in etwa. Wird man von ihnen erwischt, was bei der hier vorhandenen spielerischen Präzision zwangsläufig passieren muss, wird man gänzlich in dieser Musik auf- und vergehen. Knochig und doomig ist vielleicht die passende Umschreibung dieser königlichen Musik: Man wird hier zwar nicht brutal schnell, dafür aber aufs Heftigste windelweich gebürstet. Dafür sorgen regelrecht die andauernd aus allen möglichen Winkeln niederprasselnden, einen recht hohen Wiedererkennungswert besitzenden Riff-Keulen der Schweden. Natürlich könnte man dadurch – wie bei vielen anderen Magazinen meines Wissens geschehen – dem Album attestieren, dass hier nichts wirklich Neues ins Feld geführt wird, doch so ganz einfach lässt sich so eine Aussage auch nicht über einen Kamm scheren. „Svartrviðr“ besticht durch viele kleine Nuancen, die das Album anders als die Vorläufer erschallen lassen. Besonders die hart ausgestoßene Aussprache der einzelnen, oft von chorartigen Arrangements begleiteten Wörter verleiht dem Ganzen eine ganz spezielle Magie, welche einem ein frostiges und permanent andauerndes Gefühl auf die Haut zaubert. Hinzu kommt die sehr differenziert heraushörbare Instrumentation, oder etwas anders gesagt: Die Scheibe punktet mit einer gesunden Enthaltsamkeit, was jedoch die Stärken der Band viel besser zum Vorschein kommen lässt. Irgendwelche wilden Gitarren-Finger-Stunts, die wohl erst nach dem hundertsten Aufnahmeversuch hinhauen, sucht man hier vergebens. Dadurch wirkt die Musik auch zu keinem Zeitpunkt zu überladen, sie ist stets exakt auf den Punkt gebracht. Angereichert mit atmosphärischen und epischen Parts und Hymnen (man höre sich nur den Opener „Frôðr“, den Melodie-Hammer „Kvikr“ oder den recht Bathory-lastigen Titelsong an) verfrachtet sie einen in eine Wikingerrüstung gekleidet direkt und mitten in einen Clash of War! Und wenn man schon in die Schlacht zieht, dann exakt mit so einem Sound in den Ohren! Und beim Hören wird eines definitiv klar: Zusammen mit so Bands wie Einherjer, Ereb Altor oder auch Wulfaz, um auch mal eine noch ziemlich frisch gegründete Formation aufzuführen, zelebrieren King of Asgard einen absolut überzeugenden und authentischen Viking Metal, der das Genre im besten nordischen Licht erstrahlen lässt.
☠ Tracklist ☠
1. Frôðr
2. Rifna
3. Hæimr
4. Kvikr
5. Ammobiærg
6. Svartrviðr
7. Harmdauðr
8. Fæigr