Non Posse Mori Records
☠ 2020 ☠
Brennende Kirchen, Kittelsen, „Transilvanian Hunger“. Die bisherige Gestaltung der Veröffentlichungen des One-Man-Projekts Liksminke legt die Denk- und Stilrichtung augenscheinlich offen. Unzweifelhaft ist Frontmann Mannedaud ein waschechter Norweger in biologischer und musikalischer Abstammung. Entsprechend radikal wird auf dem zweiten Album „Landet av Frost“ den skandinavischen Urvätern des Genres gehuldigt. Ganz im Geiste der zweiten Welle des Black Metals bilden flottes Tremolo-Riffing, Blastbeats und melodische Gitarrenläufe die solide Basis für ein richtiges Black-Metal-Album.
Etwas mehr Mut zur eigenen Stimme mit weniger Verzerrer hätte sich Alleinunterhalter Mannedaud ruhig zutrauen können. Denn unter den Schichten elektronischer Unkenntlichmachung scheint sich durchaus ein handelsübliches Organ zu verbergen. Auch soundtechnisch bedient das Album in erster Linie Puristen und Anhänger rauer Demo-Sounds. Mehr Fundament beim Sound könnte Liksminke zukünftig weiteren Druck verleihen.
Über jeden Zweifel erhaben ist hingegen das eingängige Riffing, welches das Herzstück von „Landet av Frost“ bildet. Munter sprintet dieses durch die norwegische Flora und Fauna, zitiert gelegentlich die Klassiker und geht dabei einfach runter wie Öl. So pure… So cold…
Liksminke steht also ganz in der Tradition des frühen norwegischen Black Metals, ohne allerdings die großen Vorbilder qualitativ zu erreichen. Doch wer vermag das schon? Dennoch ein sehr schönes Album für alle, die nicht genug von dieser Musik bekommen können und Bands honorieren, welche die Fahne hochhalten. Und trifft das auf einen unserer Leser eigentlich nicht zu?
„Landet av Frost“ erscheint als ansehnliches Digipak mit schickem, naturromantischem Artwork bei Non Posse Mori Records und ist auf 500 Exemplare limitiert. Zudem kann das Album auch direkt bei Mannedaud bestellt werden, auf Wunsch sogar sicherlich mit Signatur.
☠ Tracklist ☠
1. Blodhemn
2. Eit Land av Frost
3. Den Svarte Stien
4. Foten av Fjellet
5. Frostmåne
6. Trollheim
7. Slaget i Nord