Suffering Souls - An Iconic Taste of Demise

Suffering Souls – An Iconic Taste of Demise

Fetzner Death Records / Satanath Records
2024

Mit ihrem brandneuen Album – zum 30-jährigen Bestehen – nimmt uns die symphonische Black-Metal-Institution Suffering Souls auf eine Zeitreise zurück in die 90er Jahre, als noch so Bands wie Dimmu Borgir, Cradle of Filth, Limbonic Art oder etwa Bal Sagoth die schwarzverhüllte musikalische Welt dominierten und permanent wegweisende Duftmarken in diesem damals noch jungen Subgenre setzten. Natürlich ist diese Veröffentlichung ebenso ein Manifest der reinrassigen Blasphemie, ein sicheres Ticket in die mit unendlichen Foltermöglichkeiten aufwartende Hölle, welche wohl auf dem stimmigen Cover-Artwork recht pompös und somit auch irgendwie erstrebenswert dargestellt zu sein scheint. Und so wie euch die vielen hier vorhandenen zuckersüßen Keyboard-Melodien die Ohren verkleben werden, wird man euch später, nach eurem Ableben, diese dort mit heißem Flüssiggold jeden Tag aufs Neue ausgießen. Na, ist das nicht eine wahrhaft schöne Vorstellung? Verführende Engel(-Bitch)-Gesänge sowie unschuldige Kinderstimmen (wenn mir hier meine Ohren keinen Streich spielen) neben dem obligatorischen Black-Metal-Geschrei, astreiner Keyboard-Kleister und Double Bass en masse, das ist das Rezept, nach welchem diese Musik absolut einheitlich, ohne auch nur einen Abstecher nach rechts oder links zu erwägen, liebevoll gebacken worden ist. Für den einen sicherlich zu viel des Guten, für den anderen genau das, wonach er jeden Tag voller Erwartung sehnsüchtig lechzt. Also ganz klar ein polarisierendes Werk, ein Hybrid zwischen harter Kunst und vergoldetem Kitsch, zwischen alten und modernen Klängen, die auch ganz klar von cineastischer Musik leben und spicken, was sich direkt im ersten Track „Soul Devourer“, wo man sich kurzzeitig neben fauligen Mumien im alten Ägypten wähnen kann, mehr als nur deutlich herauskristallisiert. Im Grunde also ein Werk, das sich – je nach den persönlichen Vorlieben – irgendwo zwischen sehr solide und ultragut auf der Bewertungsskala einstufen lässt. Am besten also direkt das Album anchecken – z. B. den von mir favorisierten Song „Under My Skin“ anwählen – und schauen, ob diese Mucke euch ebenfalls unter die Haut geht oder eben nicht. Auf die Plätze, fertig, los! Fahrt freudig zur Hölle!

Tracklist
1. Idolum
2. Soul Devourer
3. From Hubris to Demise
4. In the Order of Doom
5. Dolor Matris
6. A Touch of Evil Kindness
7. Under My Skin
8. My Whore
9. Of Clarity and Hysteria
10. Cruelty in Love and Fear

Geschrieben von Adam am 4. Juli 2024