Signal Rex
☠ 2022 ☠
Bei Wampyric Rites handelt es sich um ein hochinteressantes Projekt aus Ecuador, das nach zahlreichen Demos, Split-Veröffentlichungen und dem Debütalbum „The Eternal Melancholy of the Wampyre“ nun mit einem zweiten Full-Length aufwarten kann. Bietet der starke Erstling noch Raw Black Metal in Reinkultur mit einer auf das Wesentliche reduzierten Instrumentierung, hat die Band ihren Stil auf „The Wolves Howl to the Moon“ um einige interessante Nuancen erweitert. Zu nennen sind hier vor allem die vielen diversen Keyboard-Arrangements, welche die Stimmung verstärken und von daher niemals Gefahr laufen, als bloße und seichte Klangteppiche zu fungieren. Viele der eingesetzten Sounds tönen auch wirklich sehr skurril, wobei die Bandbreite von angenehm „leiernd“ klingenden Orgeln, über Mellotron-Akkorde bis hin zu gänzlich undefinierbaren Klängen reicht. Auch ruhige Akustikgitarren kommen zwischenzeitlich zum Einsatz, wobei man aufgrund der ansonsten recht brachialen Spielwiese überrascht sein kann, wie filigran das Ganze hier dargeboten wird.
Wer aufgrund dieser Erweiterungen der Stilmittel nun meint, Wampyric Rites seien auf irgendeine Weise verweichlicht, der täuscht sich gewaltig. Was die Gitarren, das Schlagzeug und vor allem den zu jederzeit nach einer verletzten Seele klingenden Schreigesang anbelangt, werden nämlich nach wie vor keine Kompromisse eingegangen. So ist dieses Album nicht unbedingt als milde Einstiegsdroge all jenen zu empfehlen, die sich erstmals mit dem Black Metal beschäftigen möchten. Allen erfahrenen Liebhabern dunkler Musik hingegen, die mit etwas Extravaganz in ihrer Sammlung auftrumpfen möchten, sei dieses faszinierende Werk wärmstens an das schwarzmetallische Herz gelegt. Dort wird es ganz bestimmt auf lange Sicht einen festen Platz behalten.
☠ Tracklist ☠
1. The Ancient Tyrant Returns from the Deep Grave
2. Rites Under the Fullmoon
3. Amidst the Fog of Eternity
4. The Wolves Howl to the Moon
5. Captive in a Desolate Castle